Bild OrchideenHelfer Oktober 2020: Traditionelle Hilfe bei der Pflege der Orchideenwiesen
Biologie Grundkurs des Karl-Liebknecht-Gymnasiums, Stufe 11 unterstützen den NABU

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Am 1.Oktober 2020 beteiligte sich der Biologie Grundkurs des Karl-Liebknecht-Gymnasiums, Stufe 11, an der Pflege und dem Erhalt einer der Orchideenwiesen im Stadtkreis Frankfurt (Oder). In unregelmäßigen Abständen beteiligt sich das Karl-Liebknecht-Gymnasium an der Pflege der Orchideenwiese, das erste Mal im Jahr 2013.

In diesem Jahr trafen sich die Schüler des Grundkurses 7 gemeinsam mit ihrem Lehrer, Herr Dorn, um dem NABU Frankfurt (Oder) bei seinem Arbeitseinsatz zu unterstützen. Es ging um die Beräumung des Rasenschnittes der Orchideenwiese.

Dadurch wird der Nährstoffgehalt der Wiese reduziert und das hier wachsende Breitblättrige Knabenkraut nicht von anderen Pflanzen verdrängt.
Neben feuchten Wiesen und Weiden wächst das Breitblätterige Knabenkraut, dessen Blüten von hellrosa bis zu einem dunklen Purpur variieren können, auch an den Ufern von Gewässern. Wie alle Orchideen benötigt das Breitblättrige Knabenkraut Pilzmyzele zum Keimen. Ein Myzel ist ein unter der Erde wachsendes Geflecht der Pilze. Ob es sich hierbei um ein symbiontisches (Mykorrhiza) oder parasitäres Verhalten handelt ist noch nicht eindeutig geklärt. Als Mykorrhiza wird eine Form der Symbiose von Pilzen und Pflanzen bezeichnet, bei der ein Pilz mit dem Feinwurzelsystem einer Pflanze in Kontakt ist. Ohne diese Symbiose können viele Pflanzen ,so wahrscheinlich auch die Orchideen nicht wachsen.
Die Pflanze zeigt im Mai bis Juni ihre weithin strahlenden Blütenstände. Abhängig von der Höhenlage kann die Orchidee aber bis in den Juli hinein blühen. Und dann ist sie kaum zu übersehen. Mit einer Wuchshöhe von 15 bis 50 Zentimetern ist die Pflanze selbst zwar kräftig, gehört aber nicht zu den wärmeliebenden Arten, die mit dem Klimawandel gut zurechtkommen.

Fast ein Drittel aller Breitblättrigen Knabenkräuter, die es auf der Welt gibt, wachsen in Deutschland. Somit zählen sie für uns zur „Verantwortungsart“.
Das Breitblättrige Knabenkraut steht mittlerweile auf der Roten Liste und deshalb müssen wir die Pflanze unbedingt schützen.

Seit den 1990er Jahren erfolgt eine kontinuierliche Erfassung und Dokumentation der Bestandszahlen auf der Orchideenwiese durch den NABU-Regionalverband.
Von über 800 Exemplaren im Jahr 1990 stieg die Anzahl des Knabenkrauts auf 6600 im Jahr 1997. Nach dem starken Abfall von 1790 Orchideen im Jahr 2003 auf 11 im Jahr 2012, habe sich der Bestand mit aktuell 300 wieder erholt. Die Ursache für die Populationsschwankungen ist unklar, jedoch lässt es sich vermuten, dass die Wiese im Laufe der Jahre durch Schichtenwasser zu stark vernässt war. Zudem scheint der Einsatz von Fungizieden in den über der Wiese liegenden Ackerflächen zunehmend für den Rückgang mitverantwortlich zu sein.
Genauere Untersuchungen müssen diese Erklärungsversuche erst noch bestätigen.

Biologie Grundkurs des Karl-Liebknecht-Gymnasiums, Stufe 11
Oktober 2020

weitere Beiträge zur Zsammenarbeit mit dem Karl-Liebknecht-Gymnasium:
• Bio-Leistungskurs an Kopfweiden Januar 2019
• Leistungskurs Bio zur Kopfweidenpflege Februar 2020
• Hilfe bei der Pflege der Orchideenwiesen Oktober 2021
• Hilfe für die Wiese am Eichwaldweg Oktober 2022

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Fotos: © NABU Frankfurt (Oder)

      

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